Mobilitätswende

Mahnwache Mobilitätswende vor Hessischem Landtag

Aktion in Wiesbaden von Umweltorganisationen: Verkehrswende statt Autobahnausbau

Ein Bündnis aus Klima-und Umweltorganisationen protestierte am 03.07 vor dem hessischen Landtag gegen den Autobahnausbau in Hessen. Aktive von Greenpeace – auch aus Mainz-Wiesbaden – waren dabei.

„Zu Erreichung der Klimaziele können wir uns keinen weiteren Meter Autobahn mehr leisten. Weder den Ausstoß von Treibhausgasen, noch das Verschwinden von CO2- Senken durch Abholzung von Wäldern und Zubau von Mooren.“ sagt Inge Schönhardt von Greenpeace zu der Darstellung vor dem Landtag in Wiesbaden.

Der Protest vor dem Landtag richtet sich gegen den Ausbau der Autobahn in Hessen und fordert eine Verkehrswende ein. Mehrere Klima, Umwelt und Verkehrsinitiativen fordern von den Landtagsabgeordneten die Verkehrswende statt den Autobahnausbau voran zu treiben.

„Selbst das Bundesverkehrsministerium stuft alle hessischen Autobahn Projekte als umweltschädigend ein. Deshalb lehnen wir die Ausbaupäne ab.“ sagt Christine Allendörfer vom BUND Groß Gerau. Sie weiß was das in ihrer Region konkret bedeutet. denn der Ausbau der A67, in Südhessen soll nun sogar beschleunigt vorangetrieben werden: „Durch die Ausbaulänge von über ca. 43 Kilometern droht eine der schlimmsten Waldzerstörungen im Hessischen Ried. Es droht eine Rodung von 30 Hektar Wald plus Folgeschäden in vergleichbarer Größenordnung.

Antje Sander von Parents for Future aus Darmstadt dazu: „Die Klimakrise beschleunigt sich und daran hat der Straßenverkehr einen erheblichen Anteil mit etwa 20% aller Treibhausgasemission in Deutschland . Deshalb ist es zwingend erforderlich, jetzt umzusteuern und nur die klimafreundlichere Schiene und Radwege auszubauen, was auch kostengünstiger ist.“ sagt . Um so unverständlicher ist es deshalb für sie, dass in Hessen seit 2014 bislang nur 27km neue Radwege an Landesstraßen gebaut worden sind und so bislang nur 11,4 % der Landstraßen mit Radwegen ausgestattet sind.

Die Protestierenden vor dem Landtag haben deshalb gleich den richtigen Maßnahmenkatalog für die Verkehrswende mitgebracht. Sie fordern:

  1. Anpassung des Bundesverkehrswegeplans anhand von Klima- und Naturschutzaspekten (laut Gutachten des BUND aus 2021 ist dieser rechtswidrig)
  2. Umlenkung der Mittel für den Straßenausbau in den Ausbau der Schiene, des ÖPNV und des Radwegenetzes für eine bezahlbare, allen zugängliche Mobilität
  3. Entschleunigung des Automobilverkehrs: Tempolimit für Autobahnen 100 km/h, für Landstraßen 80 km/h und für Städte und Gemeinden 30 km/h
  4. Streichung klimaschädlicher Subventionen und Entlastung bei umweltschonender Fortbewegung
  5. Ausbau und verstärkte Berücksichtigung der Schiene beim Gütertransport
  6. Verringerung des Güterverkehrs durch regionale Kreislaufwirtschaft
  7. Bessere Stadtplanung: „Stadt der kurzen Wege“ als Gegenbild zur aktuellen Politik
  8. Verstärkter Bau von Radwegen in Hessen, mindestens 100 km pro Jahr an Landstraßen
  9. Gute Bezahlung und faire Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten im öffentlichen Nah- und Fernverkehr

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