Klimaschutz

„Kohle stoppen, Dörfer retten!“

Menschenkette tausender Demonstranten am Tagebau Garzweiler: Das nehmen wir nicht hin!

Eine Gruppe Aktiver von Greenpeace Mainz-Wiesbaden, BUND und BUND-Jugend-Mainz sowie Klimaentscheid Mainz haben bei der Aktion „Klima schützen, Kohle stoppen, Dörfer retten!“ am Tagebau Garzweiler im Rheinland teilgenommen. Bei der Protestaktion verbanden tausende Teilnehmende am 07. August 2021 mit einer Menschenkette die vier Kilometer voneinander entfernten Dörfer Lützerath und Keyenberg, die beide dem klimaschädlichen Kohleabbau geopfert werden sollen. Aufgerufen zu der Aktion hatte die örtliche Bürgerinitiative „Alle Dörfer bleiben“ gemeinsam mit unter anderem Greenpeace, BUND und Campact.

Das Rheinische Braunkohlerevier ist eine der größten CO2-Quellen Europas. Doch auch nach dem historischen Urteil des Bundesverfassungsgerichts kann sich die CDU/SPD-Bundesregierung auch für den Kohleabbau Garzweiler nicht auf Klima-Maßnahmen einigen, um das 1,5 Grad-Limit einzuhalten. CDU/CSU und SPD wollen den Klimakiller Braunkohle sogar bis 2038 weiter verfeuern. NRW-Ministerpräsident und Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet lässt den RWE-Konzern ganze Dörfer, Natur und eine uralte Kulturlandschaft für die riesigen Braunkohletagebaue zerstören.

„Das nehmen wir nicht hin!“, war die Forderung der Menschenkette. Wenige Wochen vor der Bundestagswahl demonstrierten sie am Tagebau Garzweiler im Rheinland mit einer Corona-konformen Menschenkette gegen die Kohle und stellen sich schützend vor die bedrohten Dörfer. So markieren sie die 1,5 Grad-Grenze und machen klar: Die neue Bundesregierung muss beim Klimaschutz endlich handeln!

Die Zerstörung weiterer Dörfer am Braunkohle-Tagebau Garzweiler II ist energiewirtschaftlich nicht notwendig. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und seiner Expertengruppe Coalexit im Auftrag von Greenpeace. Nationale und internationale Entwicklungen der Energie- und Klimapolitik haben die Rahmenbedingungen des Kohleausstiegs im Rahmen der Energiewende tiefgreifend verändert und erfordern somit auch eine entsprechende Anpassung der Regionalplanung in Nordrhein-Westfalen. Das Gutachten kommt zun dem Ergebnis: Da sich auch angesichts der klimapolitischen Rahmenbedingungen keine energie-wirtschaftliche Notwendigkeit des Tagebaus Garzweiler II ergibt, wird eine neue Leitentscheidung für das rheinische Braunkohlerevier benötigt. „Ministerpräsident Laschet darf sich nicht vor den Karren von RWE spannen lassen. Er muss die Leitentscheidung für die Tagebaue anpassen“, sagt Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid. „Die sinnlose Zerstörung der Dörfer für Kohle muss endlich aufhören.“

DWI-Gutachten „Garzweiler II: Prüfung der energiewirtschaftlichen Notwendigkeit des Tagebaus“: