Geht um mehr als die A49
Bäume im Dannenröder Forst gefällt – jetzt geht es um die Verkehrswende
Die A49 hat bundesweite symbolische Bedeutung erlangt, da es hier um eine Entscheidung zwischen Klimaabkommen und Verkehrswende einerseits und vor langer Zeit gefällten Entscheidungen und Versprechungen andererseits geht. Das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) hat in seinem Urteil am 23.06.2020 festgestellt, dass nach heutigen Kriterien die A49 in der jetzigen Form nicht mehr genehmigungsfähig wäre. Es gab viele Aktionen gegen die Rodung, eine Petition mit 250 000 Unterschriften wurde der Politik übergeben. Auch wir von Greenpeace Mainz-Wiesbaden waren über Wochen in unseren Städten aktiv. Nun gab es eine letzte große Aktion im Dannenröder Forst. Greenpeace und Fridays for Future hatten Igor Levit eingeladen zu einem bewegenden Konzert im Wald.
Geholfen hat es dem Wald letztlich nicht. Der letzte Baum auf der Trasse ist inzwischen gefällt. Und doch haben unsere Unterschriften und Aktionen etwas Wichtiges erreicht. Der Konflikt um die A49 ist mit dem wachsenden Druck jeder zusätzlichen Signatur über Hessens Landesgrenzen hinausgewachsen. Es geht längst nicht mehr allein um 30 Kilometer Autobahn. Es geht inzwischen um jedes der 44 neuen Autobahnprojekte, die die Bundesregierung in den kommenden zehn Jahren plant. Es geht um Bundesstraßen und ihre Erweiterungen, es geht im Kern darum: Wie ermöglichen wir allen eine Form von Mobilität, die nicht länger auf Kosten von Natur und Klima geht?