Konsumwende

Kleidertausch gegen Kleiderkonsum

Kleidertauschparty von Greenpeace Mainz_Wiesbaden an Mainzer Uni

Aktive von Greenpeace Mainz-Wiesbaden haben zwei Tage vor dem Black Friday an der Uni Mainz eine Kleidertauschparty organisiert. Kleidertausch funktioniert und ist ein Zeichen gegen den vollkommen überzogenen Kleiderkonsum.

Deutsche Verbraucher kaufen im Schnitt 60 Kleidungsstücke pro Jahr – tragen diese allerdings nur noch halb so lang wie vor 20 Jahren. 5,2 Milliarden Kleidungsstücke haben die Deutschen in ihren Schränken, gut zwei Milliarden oder rund vierzig Prozent davon tragen sie sehr selten oder nie. Die Deutschen sortieren schnell wieder aus – bei Schuhen wird dies besonders deutlich: Jeder Achte trägt seine Schuhe weniger als ein Jahr, kaum einer repariert Kleidung noch.

Der Impuls zum Konsum wird durch Internet-Plattformen, vor allem durch die Sozialen Medien, noch verstärkt: Influencer auf Instagram oder Facebook etwa suggerieren absolutes Glück durch bestimmte Outfits. Ihre Motivationen: Stress abbauen, Langeweile bekämpfen, das Selbstwertgefühl aufwerten. Darum, den eigenen Bedarf zu decken, geht es ihnen nicht. Dies belegt eine internationale Studie von Greenpeace

Die von der Fast Fashion Industrie ständig neu auf den Markt gebrachten Kollektionen und das exzessive Konsumverhalten verstärken sich gegenseitig und führen oft zu negativen Folgen für die Menschen in den Produktionsländern und zu einer enormen Belastung für die Umwelt: Abwässer aus der Textilindustrie verschmutzen die Flüsse, in China haben schon jetzt rund 320 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.

Es muss sich also etwas in unserem Denken ändern – und in unserem Handeln. Schon kleine Änderungen im Alltag führen zu einer bewussteren Lebensweise, die weniger konsumgesteuert ist. So lassen sich schadhafte Teile oft ganz einfach ausbessern, auf Kleidertauschbörsen können Fehlkäufe durch coole neue Outfits ersetzt werden. Die Aktion an der Mainzer Uni war ein gutes Beispiel dafür: es funktioniert!