Konsumwende

„Black Friday – Future on sale“

Kreideaktion von aktiven Umweltschützern in Mainz – Greenpeace-Aktion vor Amazon-Zentrale

„Black Friday – Future on sale“ oder „Weniger Konsum – mehr Menschlichkeit“ – mit diesen und anderen Kreideaussagen haben aktive Umweltschützer in Mainz am “Black Friday” auf die schädlichen Folgen des überbordenden Konsums hingewiesen. Am “Black Friday” läutet der Handel alljährlich das Vorweihnachtsgeschäft mit viel Getöse und einer ziemlich unanständigen Rabattschlacht ein. Die Tiefstpreise, die allerorts angeboten werden, sind teuer erkauft – manchmal haben Menschen dafür mit ihrer Gesundheit bezahlt, oft wurde die Natur vergiftet.

Vor der Amazon-Zentrale in München haben Greenpeace Aktivist:innen einen riesigen, roten Google-Maps-Pin aufgebaut. Seine Aufschrift lautet “Artensterben beginnt hier”. Die vernichtende Bewertung: 0 von 5 Sternen. Doch warum beginnt hier das Artensterben, was hat Amazon damit zu tun?

“Eine ganze Menge”, sagt Viola Wohlgemuth, Greenpeace-Expertin für Ressourcenschutz und Kreislaufwirtschaft. Denn Amazon treibe den Trend nach immer schnelleren Lieferungen voran, wodurch der Verpackungsmüll wachse. Kamen vor wenigen Jahren noch zwei oder drei Produkte in einem Karton, wird inzwischen fast jedes Produkt einzeln verpackt und geschickt. Die Folge: Wälder werden abgeholzt, Lebensräume verschwinden – Tier- und Pflanzenarten leiden. Allein mit den Luftkissen von Amazon-Verpackungsmüll aus dem Jahr 2010 könnte man den Planeten 600 Mal umwickeln – und bis zu 10,7 Millionen Kilogramm der Plastikverpackungen landen weltweit in Gewässern und Ozeanen. Das entspricht dem Äquivalent einer Lieferwagenladung alle 67 Minuten. Nicht zuletzt für das Klima ist der Effekt ebenfalls fatal, etwa durch den CO2-Ausstoß bei den Lieferungen. „Die Amazonisierung des Alltags ist ein Brandbeschleuniger für Naturzerstörung und Artensterben”, so Wohlgemuth daher. Geschäftsmodelle wie das von Amazon können wir uns nicht länger leisten.

Im Kleinen können wir den Wandel alle schon leben. Infos dazu auf der nationalen Greenpeace-Website.

Fotos der Amazon-Aktion: © Matthias Balk / Greenpeace