Insektenhotel am Rhein geplündert
Mitte Juli wurde das Greenpeace-Insektenhotel an der Maaraue von Unbekannten geplündert
Mitte Juli wurde das Insektenhotel an der Maaraue von Unbekannten geplündert. Es war dort im März 2023 von der Greenpeace-Ortsgruppe Mainz-Wiesbaden aufgestellt worden.
Angesichts der zunehmenden industriellen Landwirtschaft, und damit dem Einsatz von Pestiziden und dem Anbau von Monokulturen, sowie der Zerstörung und Verschmutzung natürlicher Lebensräume wie Wälder, Wiesen, Gewässer und Moore, nimmt die biologische Vielfalt aktuell drastisch ab. So sind mittlerweile zahlreiche Insekten, unter anderem über die Hälfte der deutschen Wildbienenarten, vom Aussterben bedroht. Dies hat dramatische Auswirkungen auf die Stabilität von Ökosystemen und wird auch zunehmend im Alltag der Menschen spürbar werden, denn rund zwei Drittel aller Nahrungspflanzen sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen. Die Artenvielfalt zu erhalten sei somit, laut Agrarökonom Martin Hofstetter von Greenpeace, neben der Bekämpfung der Klimakrise die größte ökologische Herausforderung unserer Zeit.
Es gibt jedoch auch zahlreiche Möglichkeiten, dieser Herausforderung zu begegnen und selbst aktiv zu werden. Auf jedem Balkon oder in jedem Garten können insektenfreundliche Blumen und Kräuter als Nahrungsquellen angepflanzt werden; beim Einkaufen kann man sich für Produkte aus ökologischer Landwirtschaft entscheiden; und auch mit dem Bau von Insektenhotels kann durch das Schaffen von Nistmöglichkeiten ein Beitrag für den Schutz der Insekten geleistet werden.
Umso bedauerlicher ist es, dass diese Möglichkeit, den Insekten Schutz zu bieten und dem Artensterben entgegenzuwirken, nun mutwillig boykottiert wurde. Der Draht an einem der drei von der ansässigen Greenpeace-Ortsgruppe aufgestellten Insektenhotels wurde aufgebogen und Nistmaterialien, wie Niststeine und -röhren, geklaut.
Neben dem Schaden durch die Sachbeschädigung und den Diebstahl der Nistmaterialien, dessen Motiv sich nicht wirklich erschließt, ist davon auszugehen, dass in den Materialien bereits genistet wurde, und der Insektennachwuchs auch direkt geschädigt wurde.
Die Mitglieder der Greenpeace-Ortsgruppe werden nun versuchen, den Schaden soweit wie möglich zu beheben. Falls unter den Lesenden jemand Materialien wie Niststeine oder -röhren abzugeben hat, freuen sie sich über Sachspenden für die Wiederbefüllung des Insektenhotels.